Wie es weiter geht – von Zukunft, Möglichkeiten und dem Vermissen

Hallo liebes zuhause,

als erstes muss ich mich dafür entschuldigen, dass mein Blog irgendwie brach liegt. Ich dachte, es ist einfacher, sich immer mal Zeit zu nehmen, etwas zu schreiben. Nun muss ich zugeben, dass dem ganz offensichtlich nicht so ist. Ich versuche aber wieder öfter etwas zu schreiben.

Die nächsten Zeilen fallen mir nicht ganz leicht, da ich Euch erzählen werde, wie sich hier unten alles entwickelt hat und worauf das ganze hinauslaufen wird. Bevor ich noch mehr Nachrichten bekomme, in denen sich Leute beschweren, dass sie über drei Ecken DAVON erfahren haben, mache ich es kurz: Ich komme im Mai zwar zurück nach Deutschland, aber gehe im Juni für weitere 12 Monate zurück nach Auckland. Das war das wichtigste, was ich loswerden musste, wer wissen möchte, wie es dazu kam und wie es mir damit geht und was ich beim schreiben dieses Beitrages für tolle Musik gehört habe, kann gerne den Rest dieses viel zu langen Textes lesen – das hier ist quasi die moderne Version eines Mixtapes. Wer nicht, kann hier einfach wieder aufhören… Potatoes gonna potate… (ich liebe dieses Bild :D)

Also dann, für alle, die noch dabei sind: Als erstes kann ich sagen, dass ich Euch daheim alle ziemlich vermisse. Obwohl es hier echt ziemlich toll ist, denke ich doch oft an all die Augenblicke mit Euch zurück.

Es gibt Dinge im Leben, die kommen unvorhergesehen und überraschend. So passiert es manchmal, dass man im Labor steht, mit Hochspannung, Kohenstoffstaub und Tesafilm rumspielt, um die nächste Revolution der Soft-Robotik herbeizuführen und plötzlich der Chef hinter einem steht und man darum gebeten wird, in einer halben Stunde in dessen Büro zu kommen; man müsse reden. Gerade wenn man noch nicht so lange in seinem neuen Labor arbeitet, ist diese Situation geringfügig bis hochgradig dazu in der Lage den Gedanken: „Ach Du scheiße, was habe ich falsch gemacht?“ auszulösen. Bei mir eher hochgradig. Wenn man dann 30 Minuten später darum gebeten wird, doch noch bitte die Tür zu schließen, die sonst eigentlich immer offensteht, trägt das nur bedingt zur Beruhigung bei. Ich fühle mich irgendwie unwohl. Selbst der Blick aus dem Bürofester meines Chefs auf Aucklands Hafen und den Pazifik – eigentlich eine super Sache – ändern an diesem Zustand nicht wirklich etwas.

Wer mich ein wenig kennt, weiß allerdings, dass ich mir immer viel zu viele Gedanken über alles mache. Ist auch diesmal so. Man ist am Institut offenbar ziemlich zufrieden mit meiner Arbeit und so erzählt mir mein Chef, dass er es toll fände, wenn ich nach dem Ablauf meines Stipendiums (was zu diesem Zeitpunkt gefühlt noch unendlich lang hin ist) noch länger in Auckland bleiben und für das Institut arbeiten würde. Man hat sich auch schon Gedanken darüber gemacht, wie wir das finanzieren könnten. Ich bin spontan etwas sprachlos und muss diese Information erst einmal wirken lassen, wehre mich aber natürlich nicht gegen diese mit Lob gespickte, gute Nachricht.

Als ich das Büro verlasse, bin allerdings schon etwas hin und her gerissen. Ganz objektiv betrachtet ist so etwas die beste Nachricht, die man als angehender Wissenschaftler bekommen kann. Wer mich allerdings besser kennt, weiß, dass es für mich genau zwei wichtige Dinge auf der Welt gibt: Freundschaften und Familie. Und das ist der Haken an der Sache, der mich bis heute ziemlich beschäftigt. Denn weitere 12 Monate in Auckland bedeuten weitere 12 Monate weg von zuhause, weg von Euch, weg von meiner Familie. Mein Magen fühlt sich komisch an, eigentlich ist Mittagszeit, aber ich beschließe, keinen Hunger zu haben und lieber noch mehr Kaffee zu trinken. Hilft total! Aber ich bin ja Wissenschaftler und glaube den neuen Studien, die besagen, dass übermäßiger Kaffeekonsum eher gut als schlecht ist. Ich habe es schon immer gewusst!

Am nächsten Tag werden die Nachrichten noch verrückter. Wir beabsichtigen, mich auf ein Marie-Curie Stipendium zu bewerben. Das ist für jemanden, der macht, was ich mache ungefähr so wie für die geleckten Sportfreaks aus den Highschool Filmen, die keiner (außer des schönsten Mädchens im Jahrgang) mag, das Sportstipendium für Harvard. Sechser im Lotto quasi. Ich werde gefragt, ob es denn für mich ok wäre, mich darauf zu bewerben, weil die Europäische Kommission, die das Stipendium ausschreibt, erwartet, dass ich nach den weiteren 12 Monaten wieder zurück an eine Uni innerhalb der EU gehe. So langsam fängt die Sache an, mir zu gefallen. Da wäre nämlich ein Rückflugticket nachhause dabei. Einziger Knackpunkt: während ich mich näher mit der Ausschreibung beschäftige, stelle ich fest, dass die Wahrscheinlichkeit, mit solch einem Antrag erfolgreich zu sein, ungefähr so hoch ist, wie für mich ein Sportstipendium für Harvard zu bekommen. Relativ hoch also 😀 Aber nur wegen unterirdischen Wahrscheinlichkeiten etwas aufzugeben, war noch so nie meine große Stärke. So auch nicht in diesem Fall. Also mit dem Kopf gegen die Wand, bis sie umfällt… Indianer kennen keinen Schmerz! Mein Kopf ist hoffentlich unzerbrechlich.

Als ich anfange den Antrag zu schreiben fühle ich mich irgendwie so, als ob ich Wasser zu Wein machen will. So ziemlich alles daran wirkt unglaublich aussichtslos. Die formalen Vorgaben, was in welcher Formulierung wo stehen muss und welche „Magic Words“ man unbedingt verwenden muss, stellen mich vor ungeahnte Herausforderungen. Aber ich bekomme von so vielen Seiten Unterstützung, mir wird von anderen Dingen der Rücken frei gehalten und ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass es wirklich Leute gibt, die der Meinung sind, dass wir das schaffen können und dass meine Arbeit wirklich wichtig ist. Und nicht zu vergessen, die an mich glauben. Da möchte ich mal ein großes Danke an die Leute senden, denen ich während dieser Zeit permanent in den Ohren lag und rumgejammert habe. Allen voran meiner Familie. Irgendwie ein großartiges Gefühl, aber auch der so ein kleines Bisschen Erwartungsdruck. Aber hey, Deadlines sind meine Motivation. Ich stelle fest, wir sind spät dran. Wäre ja auch komisch, wenn nicht.

Zu guter Letzt schaffe ich dann auch wirklich zu jedem Punkt, der gefordert ist, etwas Vernünftiges zu schreiben und sende am Tag der Deadline einen Projektantrag, mit dem erstaunlicherweise sogar ich zufrieden bin, nach Brüssel. Noch besser: ich konnte das ganze dann auch noch so gestalten, dass ich nach den zusätzlichen 12 Monaten in Auckland (mit einem kurzen Abstecher nach Stuttgart) wieder an der TU Dresden arbeiten würde. An meinem Heimatinstitut! Heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder, keine Frage! Es ist September. Ich bin zufrieden…

In den nächsten Wochen und Monaten verdränge ich den Antrag, erstens ist es so wie so recht unwahrscheinlich, dass das klappt und zweitens kommt die Entscheidung erst im Februar. Wäre ja noch schöner, wenn man als Wissenschaftler mal auf längere Sicht Planungssicherheit hätte.

Die nächsten Monate sind der Wahnsinn. Alles (na gut, fast alles) was ich untersuche tut in etwas das, was ich möchte und wir schmieden große wissenschaftliche Pläne, spinnen rum und schmieden weiter Pläne. Ich stelle fest, dass rumspinnen und Wissenschaft in ähnlicher Weise zusammengehören, wie Gin und Tonic und sogar ähnlich viel Spaß machen können. Das Arbeiten in meinem Labor ist einfach nur geil! Wenn die Editors und Reviwer das in den nächsten Wochen auch so sehen, kann ich Euch dann endlich auch mal erzählen, was genau ich hier eigentlich mache. Ich empfinde es doch manchmal so. 😀

An den Wochenenden bin ich fast immer Surfen und/oder Fahrrad fahren. Ich habe ausversehen zwei Surfbretter gekauft und ein verdammt schickes Mountainbike. Und ein Auto, was übrigens Rüdiger heißt und in dem man wohnen kann. Aber das hatte ich ja bereits erwähnt. Ich stelle beim Friseur im Spiegel fest, dass meine Haarspitzen blond werden. Holly shit, I am a surfer dude! Sweet as!

Es ist November. Ich fühle mich so langsam zuhause hier und atme die Stadt. Ich bekomme dann auch das erste Mal Besuch aus Deutschland und sehe das erste Mal an den Wochenenden so richtig was von Neuseeland. Das ist unglaublich anstrengend, aber ich habe wenigstens keine Möglichkeit am WE faul auf der Haut zu liegen und das Land zu verpassen. Ist echt ganz nett hier 😀

Anfang Dezember fliege ich mit meinem Chef und ein paar Kollegen in die USA um dort bei einigen Partnern über meine Arbeit zu reden. Was unglaublich toll ist und eine echt spannende Erfahrung. Auf einmal forscht man nicht mehr nur um des Forschens Willenic, sondern sitz mit Leuten an einem Tisch, die ernsthaft Anwendungen für das, was man macht, sehen.

Ende Dezember kommen mich dann meine Eltern besuchen und im Januar gleich noch einmal ein paar Freunde aus Deutschland. Keine Zeit für Heimweh, keine Zeit für blödsinnige Gedanken, vollste Möhre Ablenkung. Im Dezember bekomme ich dann auch noch eine Einladung als Redner, auf eine, für mein Fachgebiet recht wichtigen Konferenz und der DAAD bewilligt mir gleich mal noch einen Kongressreisezuschuss dafür. Kann eigentlich alles nicht besser laufen. Manchmal vergesse ich sogar den Antrag, der da noch in Brüssel liegt. Bis…

  1. Januar 2016 – Ich öffne meine Mails. Liebes Tagebuch: Mir ist schlecht! Ich zittere, meine Hände schwitzen, ich habe Tränen in den Augen. Vor Freude und vor Heimweh. Mein Posteingang ist voll. Mails aus Brüssel, von meinem Chef, aus dem European Project Office an der TU Dresden und von der Projektkoordinierung der Uni hier in Auckland. Nach dem ich mich durch alles durchgearbeitet habe und das bürokratische Englisch halbwegs durchdrungen habe, beschleicht mich der Verdacht, dass wir mit unserem Antrag erfolgreich waren und die Europäische Kommission davon überzeugen konnten, dass es eine gute Idee ist, mich und meine Forschung zu finanzieren. Na dann machen wir mal Wasser zu Wein! Ich für meinen Teil brauche erst einmal einen Gin Tonic. Oder drei. Wein reicht in diesem Moment nicht.

An dieser Stelle muss ich mich, glaube ich, bei vielen einmal entschuldigen. Ich habe diese Nachricht ziemlich lange für mich behalten habe und es am Anfang nur meiner Familie und etwa einer Hand voll Leuten erzählt. Das tut mir im Nachhinein leid, aber nach dieser E-Mail aus Brüssel musste noch einiges an Verwaltungskram gemacht werden. Es gab einige motivierende Deadlines und ich wollte einfach warten, bis die Tinte auf den Verträgen trocken ist und wirklich nichts mehr schief gehen kann. Ich hätte nicht gedacht, dass das so lange dauert.

Nun sieht es also so aus, dass ich im Mai für einen Monat nach Deutschland kommen werde und Anfang Juni wieder nach Neuseeland gehe. Weihnachten 2016 bin ich aber mit ziemlicher Sicherheit auch für einige Zeit zuhause. Weihnachten am Strand ist zwar ganz nett oder „sweet as“, wie man hier sagt, aber so ganz ohne Weihnachtsmarkt, Glühwein, frieren im Schnee und Weihnachtsbaum fetzt das halt dann alles doch nicht so richtig.

Ich muss an dieser Stelle dann aber doch etwas loswerden. Die ganze Sache ist nämlich nicht ganz so einfach für mich. Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin unglaublich glücklich über das Stipendium. Und irgendwie bin ich auch ganz schön stolz auf mich, dass ich das zusammen mit den tollen Menschen, die mich dabei unterstützt haben, geschafft habe. Meine Arbeit macht unglaublich viel Spaß und ich habe die Möglichkeit auf dem Gebiet, was ich mir ausgesucht habe insgesamt weitere 27 Monate zu forschen und habe vor allem habe ich die Möglichkeit meine Forschung in Dresden weiterzuführen. Es ist nur einfach so, dass ich mich damals am Flughafen in Frankfurt nicht darauf eingestellt hatte, zwei Jahre weg zu sein und Euch alle nicht, oder nur kurz zu sehen. Ich vermisse Euch so sehr und es vergeht kaum kein Tag, an dem ich nicht an irgendjemanden zuhause denke. Manchmal macht mich der Gedanke, dass es noch ein Jahr so sein wird, sogar ziemlich traurig und ich bin . Aber ich weiß auch, dass das eine einmalige Chance für mich ist, um die mich sehr viele Leute beneiden werden. Deshalb ist es an der Zeit, nach vorne zu schauen, dass ich hier unten mein Bestes gebe und im Juni 2017 dann wieder für immer nach Deutschland zurückkehren kann und weiß, dass es eine gute Entscheidung war. Ich bin mir sicher, dass da noch viele unglaubliche Tage vor mir liegen werden und vielleicht wird es ja auch der Sommer meines Lebens.

Eins kann ich Euch an dieser Stelle versprechen: Ich komme als der wieder, als der ich am 21. April vergangenen Jahres gegangen bin. Ok, vielleicht habe ich etwas mehr Bart, meine Haare sind vom Salzwasser und der Sonne ausgeblichen und ich habe weiniger Hüftgold, weil ich jedes Wochenende surfen, wandern und Fahrrad fahren bin, aber ich glaube damit kann man leben.

Der eine oder andere sagt vielleicht auch: „Bleib lieber da unten, hier in Kaltland ist es eh gerade viel zu Deutsch.“ Ja ich weiß, dass es düster aussieht und Ihr schafft es inzwischen auch hier in die Nachrichten, aber genau das ist auch ein Grund, warum ich in einem Jahr zurück kommen will. Wir können ja nicht alle vor denen wegrennen. Wir müssen raven!

In jedem Fall freue ich mich unglaublich auf Mai, darauf Euch alle wieder zu sehen, Blödsinn zu machen, uns noch mal wie zu 16 benehmen und Gin Tonic zu trinken. Ich hoffe, der/die eine oder andere von Euch hat ein wenig Zeit für mich und, dass ich nicht alleine in Ilmenau, im Garten meiner Eltern, sitze. Am Ende wird alles wieder gut und ich habe dann bestimm wieder kein Bock zu gehn. Denn immer wenn ich Euch sehe, wird’s in mir wieder Frühling und die Sonne geht auf. Ich könnte jetzt noch unendlich lange weiter machen und Lieder posten, aber vielleicht erlöse ich Euch einfach. Wer mag (und Spotify hat) kann sich hier das ganze Mixtape anhören.

Und tut mir bitte einen riesigen Gefallen, vergesst mich nicht, auch wenn ich noch einmal so lang weg bin. Davor habe ich nämlich etwas Angst. Ich bemühe mich, hier wieder öfter was von mir hören zu lassen. Ich hab Euch alle lieb :*

Hier noch ein paar Bilder, die zeigen, dass es mir doch ganz gut zu gehen scheint. Danke für die Bilder Flo… besonders für das Bandfoto ohne Band 😉

 


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Winteranfang und langes Wochenende

Irgendwie ist mein letzter Beitrag schon wieder ganz schön lange her. Ich komm hier zu nichts 😀 Ne… Blödsinn, ich hab bloß irgendwie ganz schön viel zu tun und komme nur selten dazu mich mal hinzusetzen, die vielen Fotos durchzusehen und was zu schreiben…

Wie es mir so geht…

Johr… ganz gut so weit. Ich bin, wie im letzen Beitrag erwähnt, vor kurzem mal wieder umgezogen. Diesmal hoffentlich zum letzten mal für die nächsten 12 Monate. Aber trotz des ganzen Umzugsstresses und dem Wohnung suchen, ist es glaube ich ziemlich gut so gelaufen. Meine neue WG ist eine dreier Männer WG, wieder in einem ganzen Haus. Wir haben ein riesiges Wohnzimmer mir geiler Küche jeder ein schickes Zimmer, ne Garage und das Beste: einen Garten mit Limettenbaum, Kräutergarten und dem Avocadobaum vom Nachbarn, der uns bereitwillig seine reifen Früchte über den Zaun reicht. (Ja Avocados sind Früchte… um genau zu sein Beeren.) Unter der Veranda steht noch ein riesiger Grill. Ich glaube, ich muss demnächst mal Rostbrätel einlegen… oder einfach ne halbe tonne neuseeländisches Rind kaufen 😀

Mein neues Häuschen liegt außerdem nicht mehr 10 km von der Uni weg, sondern ich kann jeden morgen innerhalb von 20 Minuten auf Arbeit laufen und bin am Wochenende abends nicht mehr vom letzten Bus abhängig. Mein Mitbewohner fetzen auch total. Wir quatschen abends viel, trinken gerne mal was und unternehmen auch einiges zusammen. So waren wir am letzen WE zwei Tage in Roturua, hatten ne Menge Spaß und haben ne Menge gesehen. Wie Ihr also sicher nachvollziehen könnt, habe ich einen Glücksgriff mit der neuen Bude gemacht und alles ist super…

Mein neues Spielzeug…

Wie viele sicherlich schon bei Facebook gesehen haben, ich habe mir ein nettes, „kleine“ Auto gegönnt. Um genau zu sein, es handelt sich um einen 1988er Ford Econovan in knallrot. Wer mein Zimmer in DD kennt, weiß ja, dass ich rot so ein wenig mag 😀

Vor zwei Wochen beschloss ich also ein Auto zu kaufen und begab mich Samstag im strömenden Regen zur Auckland City Car Fair. Dabei handelt es sich um einen Markt für gebrauchte Autos und man sagte mir, dass dort gerade alle Backpacker panisch versuchen Ihre Camper Vans loszuwerden, weil ja Winter ist und alle heim wollen… schlecht für die Backpacker, gut für mich. Auf diesem Automarkt, der bei dem Wetter ungefähr der gleichen Charm versprühte, wie dessen Internetseite kam ich mir irgendwie nicht vor wie in Auckland, sondern in einer deutschen Exklave. Von den etwa 10 angebotenen Campern gehörte genau einer keinem Deutschen. Da ich mich ja immer nicht entscheiden kann, vertagte ich das mit dem Kaufen auf den Sonntag und die Ellerslie Car Fair, was das gleich ist, bloß in größer. Da Samstag bei dem scheiß Wetter natürlich keiner von den Deutschen sein Spielzeug losgeworden ist, waren auch alle wieder da, was zu deutlicher Flexibilität bei den Preisen führte. Im Endeffekt wurde es der Camper, den ich Samstag schon im Auge hatte. Nachdem das Pärchen feststellte, dass wir alle aus Dresden sind und der Preis um fas 25% gefallen war führte an der Sache ja so wie so kein weg mehr dran vorbei. Kurz gesagt für etwas über 2500€ habe ich jetzt ein Haus auf Rädern. Anbei ein paar Bilder.

Rangitoto:

Letztes Wochenende war hier ein langes Wochenende, da Montag die Queen Geburtstag gefeiert hat. Eigentlich wollte ich deshalb mit zwei Kollegen etwas weiter wegfahren. Da hier aber Winter ist (genau genommen seit Montag) hat uns der Wetterbericht davon abgehalten. Zum Glück gibt es aber auch um Auckland schöne Ecken. Unser Ausweichplan wurde Rangitoto. Die Auckland vorgelagerte Insel ist quasi ein einziger riesiger Vulkan, der sich vor etwa 200 Jahren als Insel aus dem Ozean hob und einfach mal da geblieben ist. Gerrit, Ben (beides Arbeitskollegen) und fuhren Samstag bei schönstem Wetter mit der Fähre nach Rangitoto um uns die Insel anzusehen. Die Insel ist unbewohnt und außer ziemlich viel Urwald und ein paar Wanderwegen gibt es nicht viel. Was aber vollkommen ausreichend ist, wenn die letzte Fähre nach Auckland geht 16:00 Uhr und wir hatten keine Lust etwas an dem Fakt zu ändern, dass Rangitoto unbewohnt ist.

Wir kamen nach kurzer Überfahrt gegen zehn am Fähranleger an und begaben uns unter Bens ortskundiger Leitung auf den kürzesten weg zum Gipfel. Der Weg führte uns etwas Abseits von den ganzen anderen Leuten durch einen Sagenhaften Regenwald, vorbei an vulkanischen Geröllfeldern, an denen der Boden teilweise noch so warm ist, der Dampf über den Weg zieht, hinauf zu einer atemberaubenden Aussicht auf Auckland.

Auf dem Rückweg erkundeten wir mehrere Lavahöhlen, in denen wir einen Geocach fanden (in dem natürlich keiner der Stifte fürs Logbuch schrieb), uns die Köpfe an der Decke stießen und die Hände an den scharfkantigen Steinen aufschnitten. Aber hey… Höhlen und so, da muss man einfach rein und sich die anschauen. Zwei der Höhlen waren auch offiziell zugänglich. In einer könnte man sogar stehen. Die dritte, die ich gefunden habe eher nicht so. Der Einstieg war dann auch so schwierig und potentiell gefährlich, dass selbst Adventure-Gerrit, schon halb im Boden verschwunden, beschloss, dass das eher eine unkluge Idee wäre und wir doch lieber mal mit Seil und Helm zurück kommen sollten… denn hey… der Eingang sah schon recht vielversprechend aus.

Nach den Höhlen ging’s dann noch zur Shipwreck Bay.Der Weg dahin wäre ohne ziemlich gute Wanderschuhe glaube ich die wahrste Tortur gewesen und bestand nur aus schwarzem lose herum liegenden Vulkangeröll. Aber der Weg hat sich gelohnt. Dort haben scheinbar einige ihr Boot dauerhaft abgestellt und die Aussicht auf die Bucht und das Meer und die Bucht ist beeindruckend. Da wäre mal ein Sonnenuntergang geil… allerdings war da die Sache m

Huch… es ist schon spät und ich geh jetzt schlafen… von dem Riadtrip nach Rotorua erzähle ich Euch morgen oder so 😀


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Impressionen

Hier einfach mal ein paar Bilder von den Farmers‘ Markets, und einem kleinen Spaziergang durch den Stadtteil Parnell am letzten Wochenende 🙂 Ich werde nächste Woche dorthin umziehen, da die Hauptmieterin in meiner jetzigen Bleibe beschlossen hat das Haus wieder abzugeben. Ist eigentlich schade, aber so bin ich ab nächster Woche etwas näher in der Stadt und habe es nicht mehr so weit auf Arbeit.


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WorkKulturaner aka. TripKulturaner

Moinsen! Bei Euch ist schließlich gerade Vormittag oder fast Mittag. Ich bin gerade zurück von meinem ersten Wochenendausflug in die Waitakere Ranges und komme endlich mal wieder dazu was zu schreiben…

Wo fange ich bloß an? Ach ja… Richtig… erste Woche auf Arbeit uns so… Montag morgen ging es mit Arbeiten so richtig los. Ich habe einen schicken neuen Computer bekommen und der Ausblick von meinem Schreibtisch aus dem fünften Stock könnte schlimmer sein. Die Kollegen fetzen alle und verteilen sich relativ gleichmäßig in einer Mischung aus Bastelwerkstatt, Großraumbüro und einer Werkstatt für Raketentechnik… bloß, dass es bei uns nicht um Raketen, sondern eher um Biomimetik geht. Ach ja… und um U-Boote. Es herrscht eine kreative Atmosphere und überall kann man angehenden und fertigen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern dabei zuschauen, was sie gerade Spannendes erforschen, entwickeln und ausprobieren. Nix mit kleinen abgetrennten Minilabors die so steril rüber kommen, als wurde dort noch nie gearbeitet. Bei uns spürt man regelrecht den Entwicklergeist. Und da man zum Entwickeln immer möglichst wach sein sollte, braucht der Ingenieur natürlich Treibstoff. Das dachte sich das Institut scheinbar auch und hat eine hammerste Kaffeemaschine… ach von wegen Maschine, gegen das Teil stinkt glaub ich so ziemlich alles ab, womit ich bisher Kaffee gemacht habe… und ich habe schon mit vielen Dingen Kaffee gemacht^^ Oder um es mit den Worten einer Kollegin auszudrücken, die bei Stretchsense (einer Ausgründung des Institutes) arbeitet: „Oh my god! That is f****ing awesome!“ … wo sie Recht hat…

Ich beschäftige mich derzeit außer mit Kaffee vor allem mit der Einarbeitung in das äußerst spannende Gebiet der dielektrischen Schalter auf Polymerbasis… Nie gehört? Werder Ihr noch 😀 … hoffe ich^^ Letzte Woche habe ich ein nettes ANSYS Modell erstellt, daraus eine paar Formeln abgeleitet, mit unserem äußerst schicken Laser Cutter einen netten, kleinen Versuchsaufbau gebastelt, auf Polymerwürfel gedrückt und gemessen, wie es ihnen dabei geht – „Oh… Markus, these devices are broken. Didn’t I mention that?“ „Äh… no…“ Na gut, kann man nix machen, sondern lässt sich einfach zeigen, wie man dielektische Schalter bastelt. Ich lasse mir quasi gerade ganz viel Know How eintrichtern und muss sagen, dass ich schon ziemlich viel gelernt habe. Und das beste daran ist: das macht alles auch noch verdammt viel Spaß. Alle sind total nett und das Wetter ist angeblich noch viel zu gut für den angehenden Herbst. Kann von mir aus so bleiben. So genug von Arbeit. Euch interessiert ja wahrscheinlich so wie so mehr, was ich außerhalb des Büros so anstelle…

Alles begann letzten Montag… Facebook verrät mir, dass Aline am Waitakere Trip von AUISN (Auckland University International Social Network) teilnimmt. Klingt gut! Will ich auch. Gleich mal angemeldet. Allerdings bekomme ich aus zuverlässiger Quelle gesagt, dass der Trip bereits vollständig ausgebucht ist und man maximal auf die Warteliste kann. Lustiger Weise weiß das die Warteliste nicht und ich bekomme – was wohl ein Fehler war – mal eben eine Zusage. Vorsichtshalber überweise ich gleich mal das Geld. Zack! Bestätigung meines Platzes für den Trip. Hat anscheinend bei anderen Leuten nicht so geklappt. Am ende konnten aber irgendwie doch alle mit… 🙂

Also dann Samstag 12:00 Uhr ist treffen vor der zentralen Bibliothek auf dem Campus angesagt. Als Mensch mit deutscher, biologischer, innerer Uhr ist man natürlich etwas früher da. (Nachdem man noch fix im Labor war, sich von einem Kollegen einen Schlafsack ausleihen und… naja, was wohl… nen Kaffee trinken :D) Natürlich bin ich der erste und werde von Sam von AUISN freudig begrüßt. Der Rest vom Organteam ist gerade „etwas“ Essen und was zu trinken kaufen. So gegen halb eins sind wir dann auch schon fast vollständig und verteilen uns auf drei normale Autos und einen Achtsitzer. Als erstes geht es die Schlüssel für die Hütte im Wald abholen. Mein Garmin Fahrradnaiv und das Navi der Schwedin auf dem Beifahrersitz sind sich uneinig. Garmin gewinnt und bringt uns zielsicher zu den Schlüsseln für die Hütte… wird nicht das letzte mal gewesen sein, dass wir froh sind das Teil dabei zu haben. Die Schlüssel holen wir natürlich am entgegengesetzten Ende der Stadt ab und erhalten einen Umschlag, der noch wichtig sein wird… zwei mal… Und jetzt noch mal komplett durch Auckland. Geil! But, who cares? Wir haben ja Zeit… Neuseeland und so. So langsam fängt die Sache mit der Entspannung an mir ziemlich gut zu gefallen. Stress? Was bitte ist das denn? Haben wir bei der Einreise abgegeben und holen wir so schnell auch nicht wieder ab.

Auf dem Weg

Reisegruppe Europa auf dem Weg

Also dann, ich bekomme eine Adresse von James gesagt, der zwar irgendwie schon mal in der Hütte war, aber auch irgendwie nicht so wirkt, als ob er noch genau weiß, wo diese liegt. Aber hey… Adresse und so, gepaart mit GPS und Garmin, was soll da noch schief gehen? Äh… naja. Wir fahren erst mal los und sehen weiter. So auch der Plan des Organteams, wie es mir erscheint. Frage der dänischen Fahrerin in unserem Auto: „Do you think that bicycle device will work? We are a car!“ Am Ende bin ich selbst erstaunt, wie gut uns das Teil navigiert. Auckland zieht sich endlos, aber plötzlich… zack, um eine Kurve: Wildnis! Das ging schnell. Alle anderen Autos und die Leute, die vermeintlich wissen sollten, wo wir hin wollen sind natürlich nicht zu sehen… ach ja, die sind ja auch nach uns losgefahren. Also schlängelt sich unser Auto, gefüllt mit Europäern (Schweden, Dänemark, Deutschland, Deutschland) recht ahnungslos und der Technik vertrauend durch den Wald. Habe ich Wald gesagt? Ich meine natürlich Regenwald, Urwald Kauriwald!

„Wenn Ihr dann von der Piha Road rechts auf die H$?w??gt&%? (Bitte was?) Road abbiegt, fahrt Ihr bis zu dem Tor, dort treffen wir uns!“ Äh ja. Machen wir natürlich. Glücklicherweise finde ich im Navi eine Berghütte, die Laut Name auch noch dem Verein gehört, von dem wir unsere Hütte gemietet haben. Also runter von der Straße, rauf auf den Waldweg, rein ins Abenteuer! Wir sind ziemlich überzeugt, dass wir die letzten sind. Unsere Route war schließlich die kürzeste, allerdings nicht unbedingt die schnellste… wir sind ja als Fahrrad unterwegs… Blödsinn! Wir sind die ersten vor dem Tor. Und warum? Weil wir die einzigen sind, die das richtige Tor finden 😀 Alle anderen sind entweder dran vorbei gefahren, oder einfach noch nicht da. Zehn Minuten später sind (fast) alle da und wir parken dann erste mal. „Which direction?“ Warum fragt das das Orgateam? Na gut: „Here is a hut on the map in my GPS device!“ Alles klar. Alle mir nach. Zu diesem Zeitpunkt weiß noch keiner, dass wir eine detaillierte Karte mit dem Weg zu RICHTIGEN Hütte mit den Schlüsseln in dem ominösen Umschlag bekommen haben 😀 Aber vertraut mir einfach alle blind, ich bin aus Deutschland, kann ja nix schief gehen… hier gibts ja laut (meiner) Karte nur eine Hütte! Also los… Die Reisegruppe Europa erreicht – nach einmal an der Abzweigung vorbei rennen – als erstes die Hütte. Als das Orgateam eintrifft: „Oh noooooooo! Thats the wrong hut!“ Ah jo… geht ja gut los 😀 Ich wars nicht!

Team Europa vor der falschen Hütte :D

Reisegruppe Europa vor der falschen Hütte 😀

 

Also zurück zu den Autos. Die Mädels wirken sichtlich erleichtert, dass die erste Hütte nicht unsere war. Versteh ich irgendwie… war doch recht spartanisch das Teil. James, Sam und ich werden als Vorhut in die andere Richtung los geschickt, die Hütte suchen. Als wir im Auto sitzen stellt James fest, dass wir eine detaillierte Karte in dem Schlüsselumschlag haben. Kopf –> Armaturenbrett… But, who cares? Wir haben ja Zeit. Obwohl, bald wird’s dunkel und wir wollen ja noch wandern. But, who… äh… lassen wir das. Ich habe ne Tschenlampe. Die Dunkelheit kann mich mal und böse Tiere, die einen nachts auffressen wollen gibts hier ja nicht. Zurück zum Projekt Hütte suchen. Wir parken das Auto, wart mal… sind wir grad ernsthaft 500 Meter mit dem Auto gefahren um in der Sackgasse wieder zu parken? Ja. Egal. Rein in den Wald. Auf Grund der Karte finden wir spontan den richtigen weg. James und ich rennen den Weg hoch, während Sam der Meinung ist, dass das falsch sein muss, weil er sich nicht daran erinnern kann, dass die Hütte auf einem Berg lag. Naja, entweder die Hütte ist zwischenzeitlich umgezogen, oder er hat den Berg tatsächlich vergessen… Auf jeden Fall: Hütte! Richtige Hütte! Geil! Das war ja einfach. Zu früh gefreut. Jams schließt auf und öffnet die Tür. „What the f***?“ Hallllllooooo Alarmanlage! Wie gehts Dir so? Warum so schlechte Laune? Jaja ist ja gut! Jetzt muss es schnell gehen. Wie war noch mal der Code? Wie Code? Welcher Code? Der für die Alarmanlage? Woher soll ich das…? Also Handy raus und Candice angerufen. Die weiß den Code natürlich auch nicht. Klugerweise hat den aber jemand auf die Rückseite der Karte geschrieben, das stellen wir fest, als wir diese umdrehen. Glück habt. Inzwischen wurde diese Alarmanlage nämlich garstig laut wirkte ziemlich ungehalten über unseren Besuch. Auf dem Weg zurück zu den anderen nehmen wir natürlich wieder das Auto. Das gefällt Sam, der Schürze unter seiner Stoßstange allerdings nicht so. Sie verabschiedet sich geräuschvoll in einer Bodenwelle. Ach scheiß drauf, ist doch nur Plastik, baut er zu Hause wieder dran. Warum sollte man sich auch über so was aufregen? Ist schließlich Wochenende und wir sind im Wald!

Anreise also erledigt. Nach und nach trudeln alle Leute in der richtigen Hütte ein. Wir sind 24. Nette Rude, aus aller Welt. Die Uhrzeit droht zwar schon gewaltig mit baldigem Sonnenuntergang, aber die Ferry Falls lassen wir auf gar keinen Fall aus. Den Parkplatz finden wir dann auch ohne Probleme. Und es beginnt meine erste Begegnung mit Neuseelands Urwald. Guck mal: Riesenfarn, da ne fetzige Palmen, dort komischer Baum, viele abgefahrene Bäume die ich noch nie gesehen habe und: Kauri Trees! Was für ein Anblick! Diese riesigen Bäume können bis zu viertausend Jahre alt werden und beeindrucken mächtig. Die Wasserfälle auch… ach schaut Euch einfach die Fotos an. Nach dem Abbiegt gibts dann Chips, Schokoriegel und Muffins mit Kulisse und Gruppenfoto. Wir mögen anscheinend Gruppenfotos… jedenfalls war ich gefühlt noch nie so oft in so kurzer Zeit auf so vielen Gruppenfotos drauf, wie dieses WE. Coolst. Mal schauen, ob ich die alsbald bekomme.

Auf dem Rückweg findet meine Taschenlampe viele Freunde, weil die doch mehr Licht macht als so ein Handy. Unterwegs noch ein kurzer Zwischenstopp mit Blick auf Aucklandbei Nacht. Zurück in der Hütte wird erstmal der Kamin eingeheizt und das Abendbrot vorbereitet. Die Mädels von AUISN haben ordentlich aufgefahren und sind mit vollem Einsatz dabei, uns alle zu verköstigen. Es gibt Würstchen, selbst eingelegte Hähnchenbeine, Nudeln mit Tomatensauce, Salat und allen möglichen Kleinkram. Geile Sache! Da muss man echt mal Danke sagen! Nach der Verköstigung beginnt der Teil des Abends mit dem Alkohol. Nach einer Stunde stellt sich allerdings heraus, dass zu wenig Booz am Start ist. Sam und James lösen das Problem jedoch schnell, professionell und äußerst effizient zwei Minuten vor Geschäftsschluss des nächstgelegenen Liquor Stores „We got everything, we could grab in this time!“ Das stimmt. Wir werden es nicht schaffen das Zeug auszutrinken… wer hat eigentlich das mit dem Jägermeister verbrochen? Und warum denken alle, wir trinken den Mist in Deutschland ständig? 😀 Nun folgt ein ziemlich netter Abend mit tollen Gesprächen, tollen Menschen und sogar mit gefüllter Tanzfläche. Dass ich im Neuseeländischen Urwald in einer Berghütte Diskofox tanzen würde dachte ich bis gestern Nacht auch nicht so direkt. Schön wars allerdings. Ach ja, Twister gabs auch und dass man auf einmal 15 Marshmallows in den Mund bekommt (und dabei lustig aussieht) wissen wir jetzt auch. Nein, nicht ich… ich mag doch nix Süßes. Ich wurde als Harry Potter verkleidet und wir haben Sterne geguckt. Das geht hier gut, weil wenig Licht und saubere Luft. Die Luft fetzt übrigens wirklich total. Staub kennt man nur in der Innenstadt von Auckland.

Nach einem äußerst amüsanten Abend und einer dann doch ziemlich kurzen Nacht, ging es Heute zum Piha Beach. Da muss ich demnächst glaube ich mal öfter zum Surfen hin. Ach halt, ich habe da Frühstück vergessen. Gebratene Kartoffel… Äh… Irgendwas aus Kartoffeln, augenscheinlich ein Hybrid aus Rösti und Pommes in Form eine Toastscheibe, oben drauf: Würstchen, Ei, Ketchup und BBQ-sauce. Jawoll! Schieß bin ich satt. Halt. Hatte ich eigentlich schon wieder hunger? Ach egal. Fürs Lunch-Paket werden Burger vorbereitet. OMG… ich platze! Zurück zu Piha Beach: Wir hatten atemberaubende Ausblicke, frische Meeresluft, ein Fußballspiel am Strand und massig Sonne. Was für ein geiler Tag!

Ich muss sagen, dass war ein total tolles, erlebnisreiches Wochenende. Ich kann mich nur beim Orgateam für den tollen Trip bedanken. Ich hatte sehr viel Spaß und habe viele tolle neue Menschen kennen gelernt. Kann so weiter gehen. Und morgen freue ich mich auf einen schönen leckeren, kochend heißen, schön leckeren, schwarzen Kaffee im Büro. Bis bald!


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Meine neue Bleibe

Wie bereits erwähnt habe ich jetzt eine Zuhause gefunden. Es liegt etwas außerhalb der Innenstadt ca. 10km von der Uni weg in laufweite vom Strand in sehr ruhiger Lage. Wir wohnen zu viert in einem wunderschönen Haus mit großem Wohnzimmer mit Küche, riesigem Balkon und Garten. Mein Zimmer hat sogar ne eigene Terrasse. Hier einfach mal ein paar Bilder. Ich geh jetzt schlafen und werde morgen schön auf dem Balkon früstücken 🙂


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Die ersten Tage in Auckland

Hier mal wieder ein kleines Update meinerseits diesmal sogar mit ein paar Bildern 🙂

Dass ich gut in Auckland gelandet bin, habt Ihr ja sicher alle mitbekommen. Jetzt will ich Euch mal ein wenig erzählen, wie es mir in den ersten Tagen so ergangen ist und was ich so getrieben habe. Hauptsächlich habe ich mir ein wenig die Stadt angesehen und mich nach Wohnungen umgesehen.

Newmarket und Missionbay

Meine erste Woche habe ich mitten in Aucklands Innenstadt im Base Hostel verbracht. Wie schon erwähnt, war das nicht so das Wahre, aber inzwischen bin ich in eine schicke WG gezogen aber dazu später mehr. Die ersten Tage waren mit ziemlich viel Papierkram verbunden. Mein erster Termin war in Newmarket, um bei der Bank of New Zealand mein Konto zu eröffnen und meine Bankkarte abzuholen. Auf dem Weg dahin konnte ich das erste mal sehen, wie schön und grün diese Stadt ist. Mein Weg führte mich über die Uni, hindurch durch einen riesigen Park in dem das Auckland War Memorial Museum liegt. Ein ziemlich beeindruckender Bau. Da an dem Wochenende ANZAC Day war, war dort entsprechend viel los. An diesem Wochenende gedenkt man hier den Veteranen.

Nachdem ich meine Bankkarte abgeholt und mir eine neuseeländische Handnummer besorgt hatte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg nach Mission Bay, da ich es nicht erwarten konnte, endlich das Meer zu sehen. Auf den Weg dahin file mir ernsthaft auf, dass Auckland wirklich ziemlich bergig ist (48 Vulkane im Stadtgebiet) und ich begann daran zu zweifeln, ob es wirklich eine gute Idee ist, nach Mission Bay zu ziehen. Aber hey… da ist nun mal das Meer. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Bei bestem Wetter führte mich ein Fußweg vorbei am Orakei Basin direkt zum Pazifik und zur Mission Bay.

Von dort ging es dann erst mal wieder zurück ins Hostel und von da aus an die Uni, weil mich mein neuer Kollege Gerrit nach Feierabend mit dem Auto zu meiner ersten Wohnungsbesichtigung mitnahm. Die Wohnung, oder vielmehr das Haus war liebe auf den ersten Blick und ich hatte sogar das Glück, dass ich dort dann auch ein paar Tage später eine Zusage bekam. Nach der Besichtigung ging es mit dem dem Bus zurück in die Stadt und da ich nicht so richtig wusste, was man an einem Freitag Abend in Auckland so macht, habe ich einfach mal Google nach den Studentenbars in Auckland gefragt und landete kurz darauf in der Shadows Bar. Das wirkte so ein wenig wie ne Mischung aus der Bierstube und dem KNM bei den guten alten Mensa Partys. Ein Hauptargument für die Menge an Leute dort war sicherlich der Bierpreis von 7$ für einen Liter, was für neuseeländische Verhältnisse geschenkt ist.

Noch während meines ersten Bier lernte ich eine Gruppe äußerst lustiger Studenten kennen, die mich sofort einpackten und nach ein paar Runden Billard und noch ein paar Bier mit in die Innenstadt in eine Club nahmen. Für mich war das äußerst gut, da dieser Club keine 50 Meter von meinem Hostel entfernt war. Schon hier zeigte sich deutlich, wie international diese Stadt ist. Unter anderem waren ein Maori, ein Niederländer, ein Student aus Bangkok, dessen chinesische Freundin und ein europäisch stämmiger Neuseeländer dabei. Dieser Truppe lud mich tags drauf zum Bierpong spielen ins Studentenwohnheim ein. Allerdings hatten die Jungs Samstagaben nicht genug Bir fürs Bierpong da, also wurde mit irgendeiner Instantvodkamischplörre gespielt. Schmeckt nicht gut, hat aber den einen oder anderen relativ schnell auf einen ansehnlichen Pegel gebracht. Der Feueralarm und die anschließende Räumung des Wohnheims durch die Security komplettierte das Vorabendprogramm. Und was macht man, wenn man, mit ganz vielen angetrunken Studenten um halb elf aus dem Wohnheim fliegt? Richtig man geht tanzen. Mal wieder.

Grey Lynn, Ponsonby und Devonport

Da ich ja aber eigentlich in meinen ersten freien Tagen hier möglichst vielen sehen wollte und das mit dem Leute kennenlernen schneller ging, als ich dachte, beschloss ich mich abzuseilen um am nächsten Tag die Stadtteile Gery Lynn, Ponsonby und Devenport anzuschauen. Grey Lynn lag auf der Hand, weil ich dort eine Wohnung besichtigte. Von dort ging ich durch den hippen Stadtteil Ponsonby. Das übliche… viele kleine teure Cafés, abgefahrenes Essen, komplett zugehackte Friseure mit Tunneln im Ohr, die anderen Leuten nen Undercut verpassen, viele Bärte, Bio Läden, abgefahrene Grillstationen, die merkwürdige Fleischklumpen an offenem Feuer brutzeln. Das schönste an Ponsonby ist allerdings der Blick auf die Innenstadt.

Im Anschluss an Ponsonby ging es Richtung Hafen. Dort machte ich einen Zwischenstop im Fischmarkt und sah mir ein paar sehr schicke Boote an. Ein Glück, dass ich meine Bootsführerschein mit habe, ich glaube ich muss hier echt mal ordentlich Boot fahren gehen 😀 Von da aus ging es zum Ferry Building und mit der Fähre nach Devonport. Der Stadtteil nördlich von der Innenstadt beeindruckt durch viele schöne alte viktorianische Holzhäuser und einen super Blick auf Auckland, wenn man entweder den Vulkan Mt Viktoria oder die ehemalige Befestigungsanlage am North Head erklimmt. Ich habe zweiteres gemacht, weil man da auch wunderbar in den alten Bunker rumlaufen kann. Warum sollte man sowas auch absperren? Und wieso Licht? Jeder der da rein will soll sich gefälligst selbst ne Taschenlampe mitbringen^^

Von Mission Bay über Kohimarama zum Achilles Point

Ein weiterer Ausflug führte mich von Mission Bay am Pazifik entlang bis zum Achilles Point, einer Steilküste im Osten der Stadt. Auf dem Weg konnte ich allen möglichen Wassersportlern zuschauen, so z.B. einem Kitesurfer, hatte einen super Blick auf die vorgelagerten Inseln und habe nach dem steilen Abstieg zur Ladies Bay meine schmerzenden Füße im Pazifik kühlen können. Was mich dort allerdings etwas irritierte, war, dass ausschließlich ältere nackte Männer dort in der Sonne rum lagen… so viel zu Ladies Bay 😀

Coast to Coast walking track

Der Reiseführer sagte, man solle unbedingt den Coast to Coast Walk laufen. Das erzählte ich abends beim essen Esther und Ben aus den Niederlanden. Da Esther am nächsten Tag Richtung Südinsel aufbrach konnte mich nur Ben begleiten. Der Coast to Coast Walk geht einmal vom Norden in den Süden durch die Innenstadt von Auckland und führt über den höchsten Punkt der Stadt – Mt. Eden – und den One Tree Hill. Bei beiden Bergen handelt es sich um erloschene Vulkane, von denen man einen herrlichen Blick über die Stadt hat. Hätte es nicht so geregnet, hätten wir bestimmt auch noch mehr gesehen 😀 Darüber hinaus sieht man viele schöne Parks und sehr schicke Vororte.


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Angekommen!

Hallo meine Lieben, hier ein erstes Lebenszeichen von mir. Nach dem ziemlich anstrengenden Flug von Frankfurt über London und Hongkong und letztendlich nach Auckland, landete ich um 10:00 Uhr Ortszeit hier an internationalen Flughafen. Bei der Einreise schlug an meinem Koffer ein Drogenhund an, stellte aber beim zweiten, dritten und vierten mal dran riechen fest, dass er sich wohl verrochen hatte. Glück gehabt… fragt nicht nach meinem Stresspegel! Gegen meine Schokolade im Koffer hatte dann auch Niemand was… war ja kein Apfel, roher Fisch oder ne Tierleiche… die haben sich hier aber auch^^ Also Voodoo-Priester hätte man schlechte Karten bei der Einreise denke ich.

Glücklicherweise holte mich einer meiner zukünftigen Kollegen direkt vor Ort mit dem Auto ab und wir fuhren erst mal in mein Hostel. Elf Uhr vor der Rezeption: „Check in at 1pm!“ Toll! Ich will doch einfach nur duschen. Na was soll’s. Nachdem ich meinen 30kg schweren Koffer in den Luggage Room gewuchtet hatte, machte ich mich erst mal auf den Weg zur Uni. Duschen wird ja eh vollkommen überbewertet. Auf dem Weg dort hin fiel mir das erste mal auf, wie hüglig oder eher bergig dieses Stadt ist… Ach ja, da stand ja was von Vulkanen im Reiseführer. Nachdem ich mich dann erst mal gediegen auf dem Campus verlaufen hatte, stand ich dann endlich (irgendwann) vor dem Biomimetic Lab.

Dort wurde ich dann auch gleich allen Kollegen vorgestellt und ziemlich freundlich aufgenommen – mit lecker Kaffee. Einen Schreibtisch habe ich auch schon 🙂 Nach dem Lunch ging es dann erst mal wieder in Hostel. (Endlich Duschen!) Das Hostel ist… naja… reden wir nicht drüber. Ich brauche so schnell wie möglich eine Wohnung. Die spanische Party im Zimmer gestern Abend, wegen der ich notgedrungen noch mal auf die Terrassenbar musste und die Tatsachen, dass es für vier Leute nicht einen Schrank oder ein Regal oder so was gibt und der Boden vollkommen mit Klamotten von wem anders zugemüllt ist, trugen auch nicht unbedingt dazu bei, dass ich das Hostel irgendwann doch noch gut finden werde. Aber hey, ist ja nur zum schlafen.

Jetzt ist ja bei mir schon morgen und ich werde mal in die Stadt aufbrechen. Heut Abend hab ich die erste Wohnungsbesichtigung und hoffentlich auch ein funktionierendes neuseeländisches Konto und eine neuseeländische Telefonnummer. Vielleicht mach ich auch ein paar Fotos 😀

Bis später!


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Packkulturaner

Dass umziehen nicht fetzt wusste ich ja schon… dass aus Dresden wegziehen am Ende doch schwerer war, als ich gedacht hatte, war dann aber doch etwas Neues. Jetzt sitze ich in Ilmenau im Wohnzimmer meiner Eltern und verfasse meinen ersten Blogeintrag, während sich die Umzugskartons in meinem alten Kinderzimmer stapeln und ich Couchsurfing.com offen habe, weil ich immer noch kein Zimmer habe. Aber hey, wäre langweilig, wenn ich schon wüsste, wo ich wohne 😀 Immerhin habe ich ein Visum und einen großen Koffer in den ich 30 kg packen darf. Ich freue mich jetzt schon drauf morgen zu entscheiden, welche Schuhe ich dann doch nicht mitnehmen kann. Also heißt es dann morgen: Kisten auf, Sachen raus, Koffer auf, Sachen rein, Sachen raus, Sachen rein, Sachen raus und doch hier lassen. Ein Glück, dass da unten nicht wirklich Winter wird.

Am 21. April um 19:00 Uhr gehts dann von Frankfurt über London und Hongkong los ins Abenteuer. Ich mag ja fliegen an sich schon sehr, aber 28 Stunden unterwegs sind dann doch irgendwie ne andere Nummer, als mal eben nach Malle. Mir wurde heute mehrfach gesagt, ich soll mich endlich ordentlich freuen. Mach ich ja prinzipiell auch. Aber es ist schon komisch Euch alle hier zu lassen und ein Jahr lang nicht zu sehen. Also kommt mich gefälligst besuchen!

An dieser Stelle muss ich mich dann auch nochmal bei allen Beteiligten für die letzten Monate in DD bedanken. Ihr habt es mir nicht leicht gemacht, zu gehen. Danke für die vielen kleinen und großen Geschenke, die unvernünftigen Abendbeschäftigungen, Nachmittage im A-Park, Karaoke Äktschens, Mexikaner, Gurkengläser, Chemiefabrik Abende, Küchenrunden, Sushiexplosionen und Spaziergänge. Ich werde DD und Euch DDler ganz schön vermissen. Aber ich komme ja wieder… zumindest, wenn mich unterwegs nicht irgendwo ein Hai frisst. Aber wie mir heute gesagt wurde, darf ich eine Kette mit Haifischzahn nur haben, wenn ich den Hai dazu selbst erlegt habe. Wäre also auch ne Idee.

Ich such dann man noch ein wenig nach Wohnungen und versuche nicht durchzudrehen. Ach ja… und buche vielleicht doch mal ein Hostel. 😀 Stay tuned, ich werde Euch jetzt öfter ein paar Zeilen hier hinterlassen. Bis bald und macht keinen Scheiß, wärend ich weg bin. Ich hab Euch lieb 🙂


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